Spätestens im Stadtleben(-verkehr), so wie bei mir, machen diese Faustregeln letztlich gar keinen praktischen Sinn mehr.
Meistens fährt man Kurzstrecken, es gibt dementsprechend häufig Kaltstarts und die Warmlaufphase wird oft unterbrochen.
Da kann man nicht permanent Rücksicht nehmen auf die Temperatur des Motors - denn vor allem, wenn man den Motor, wie hier vielmals beschrieben, nur "streichelt" und er weder Last noch Drehzahl bekommt, wird die Warmlaufphase nur unnötig verlängert.
Ich handhabe es daher seit geraumer Zeit so, dass ich "mit gesundem Menschenverstand" fahre, d.h. ich vermeide es zwar, ihn im kalten Zustand unnötig zu treten, bin aber auch nicht bereit, das "normale" Fahren zu unterdrücken.
Mein Fazit ist daher zu diesem Thema, es wird immer wieder kontrovers diskutiert, Fakt ist aber, ich habe in der Automobilbranche gearbeitet, auch im Servicebereich, und mir persönlich sind niemals Schäden untergekommen, die durch mangelndes Warmfahren entstanden sind! Das macht sich wohl wirklich erst, wenn überhaupt, jenseits der 150tkm/200tkm bemerkbar, und das sind Regionen, in welche viele Leute in dieser "Wegwerf-", "Leasing-" und "Finanzierungsgesellschaft" gar nicht mehr kommen, denn wer fährt heutzutage ein Auto mehr als 10 Jahre?
Deshalb im Kopf behalten, Warmfahren ist immer ein Kompromiss.
Die Autos sind darauf ausgelegt, von normalen Menschen bewegt zu werden.