st-kfk schrieb:
blueoval schrieb:
Ich erzähle nicht davon, ich fahre ihn mit fast 64 Lenzen einfach noch. orngbiggrin
Genau.
Ich bin zwar erst 57,5, habe aber deswegen auch schon negative Bemerkungen zu hören bekommen. Eine eigentlich nette Nachbarin fragte mich provokant: "Warum diese Farbe?".
Ein paar Backfische sollen sich deswegen ebenfalls das Maul über mich zerrissen haben im Sinne von "der alte Sack muss es wohl nötig haben".
Das Electric Orange polarisiert sicher und man fällt auf, meist aber eher positiv. Oder wohlerzogene Menschen behalten ihre Meinung für sich.
Aufgefallen bin ich auch schon mit unserem indianapolisblauen Mondeo Turnier ST 220, den ich 12 Jahre lang vor meinem Focus Mk2 gefahren bin.
Meistens auch wegen der Farbe. Aber es dachte auch schon einmal jemand, dass es sich um den eben neu erschienenen Mk4 handelt (vermutlich wegen der anderen Front- und Heckschürzen). Ein anderes mal sagte jemand zu mir: "BMW baut inzwischen richtig schicke Autos". Wahrscheinlich hatten ihn die Xenon- Doppelscheinwerfer auf die falsche Fährte geführt. Aber ich nahm es trotzdem als Kompliment.
Ich muss ihm, zustimmen: mir gefallen auch die meisten aktuellen Ford- Modelle. Sogar der Transit sieht ganz gut aus. Das war nicht immer so, aber ich will nicht den Besitzern eines glubschäugigen Scorpio oder eines älteren Ka auf die Füße treten. Schönheit liegt schließlich immer auch im Auge des jeweiligen Betrachters. Und ob der Mk2 eine Schönheit ist, möchte ich lieber hier nicht diskutieren. Für mich zählen sowieso mehr die inneren Werte. Ich hatte früher mal nacheinander zwei VW Passat mit 5- Zylinder- Motoren (von Audi) und liebte den Sound und die Kraft. Das kann der Focus mit Turboaufladung natürlich noch um einiges besser. Immerhin hat er ungefähr die doppelte Leistung. Und wesentlich mehr Drehmoment als der angeblich gleich starke Mondeo ST 220.
Überraschenderweise hat sich inzwischen sogar meine Frau, die schon den Mondeo wenig liebevoll "Karre" nannte, an die auffällige Farbe der "Orange" gewöhnt.
Sie hat jedenfalls auch ihre Vorteile. Nach dem Einkaufen findet man sein Auto schnell wieder und man wird nicht so leicht von anderen Verkehrstgeilnehmern übersehen. Leider auch nicht von der Polizei. Aber spätestens wenn ich meine Seitenscheibe öffne und man mein ergrautes Haar und die ansonsten seriöse Erscheinung sieht, darf ich weiterfahren. Nur die Nähe von Müllwagen, Straßenreinigungs- und Steufahrzeugen sollte man meiden, sonst könnt man leicht mit denen in einen Topf geworfen werden. Nicht jeder sieht sofort, dass es sich beim ST um einen Metalliclack handelt. Deshalb sollte die Motorhaube besser geschlossen bleiben.
Wenn ich in diesem Augenblick aus meinem Bürofenster schaue, sehe ich nicht das gewohnte Bild von unserem Hausberg, dem Karwendel, sondern einen frisch verschneiten Garten und einen hellgrauen Himmel, der den Blick in die Ferne verschleiert. Hinten im Hof steht ein ebenfalls weißes Auto und dahinter ragt als einziger Farbklecks weit und breit die orange "Nase" meines ST hervor. Eben hat sich noch ein weißer Lieferwagen dazugesellt, der auch erst auffällt, wenn beim Wegfahren Blinkler und Bremslichter aufleuchten.
Am Wochenende war ich mit meiner Frau in Kühtai, dem höchstggelegenen Wintersportort Österreichs. Wir sind einige Höhenmeter Richtung Stausee die Rodelbahn hinauf gelaufen und haben den Blick auf die umliegenden Berge genossen. Beim Blick ins Tal konnte man leicht den orangen Farbklecks auf dem Parkplatz in der überwiegend silber oder schwarz lackierten Masse anderer Autos erkennen.
Und orange ist auch nicht orange. Es ist schon ein Unterschied, ob der ST abends unter einer Laterne steht oder die Sonne auf den frisch gewaschenen Lack strahlt. Ok, dezent ist anders, aber für mich gibt es beim ST nur eine Farbe, auch beim Mk3. Oder nehme ich als nächstes doch das Slategrau oder einen froschgrünen RS oder den neuen in Nitousblau...? Wie soll ich das bloß wieder meiner Frau erklären?