Hartes Thema hier
Aber sagen wir es mal kurz zusammengefasst so:
Vom Prinzip her ist es absolut egal was für nen Sprit man reinkippt (abgesehen von diesel hammer5 ), die Motoren sind heutzutage alle so ausgelegt das sie immer "fahrbar" sind
Ob e85, e10, e5, plus, ultimate 102, rennbenzin usw.....
Nur wann sollte man was fahren und warum verbraucht man mit einem sprit mehr und mit dem anderen weniger, warum hat man mit dem einem mehr leistung und dem anderen weniger?
Ich möchte jetzt auch nicht große Chemie Stunde machen, aber etwas erklärung reinbringen
So und um erstmal ein "Märchen" aufzuräumen in sachen Gefährliches Ethanol:
Ob da nun 5%, 10%,30% oder 85% drinnen sind, den Leitungen oder dem Motor wird es nicht Schaden!
Ethanol oder auch Ether, Methanol usw.... Sind IMMER drinnen im Sprit und den Leitungen ist das mal so kack egal zu wieviel %.... Sollte das schädlich sein, wären alle autos schon kaputt...
Mal ehrlich, glaubt ihr die Leitungen machen da nen Unterschied und sagen sich: Hey, nun hab ich nur 5% ethanol drinnen und geh nicht kaputt, aber bei 10% ist es nun soooo schädlich für mich das ich kaputt gehe?
Hinzu kommt (und das kann man überall nachlesen wenn man möchte...), das Ehtanol zum Benzin gesehen, VIEL weniger aggressiv ist diversen stoffen gegenüber, einfach mal bei Wiki die Inhaltsstoffe durchlesen von Benzin und dann diese Stoffe anklicken
Warum dann diese "geschaffene" Panik....
Persönliche Meinung: Die Großen Konzerne wollen ihr stück vom Kuchen nicht abgeben! Jedes mal wenn jemand e10 Tankt, fehlen denen etwa 3-4% umsatz... Warum? Das Rohöl gehört denen, Ethanol müssen sogut wie alle Großen Konzerne dazu kaufen und beimischen. Tanken wir also 50 Liter e10, sind es 2,5 Liter ethanol mehr als bei e5 zugemischt werden. 2,5 Liter die eingekauft werden müssen und nicht selbst billig gefördert wurden, diese These wird noch verstärkt durch mehrere Tests, in denen e10 nur e5 war und trotzdem "Billiger" angeboten wurde als e5, weil das den Konzernen weniger kostet
Wizigerweise ist dies auch nur hier so.... in vielen anderen Ländern fahren die selben autos nur mit angepassten Steuergeräten und größerer Benzinpumpe schon ewigkeiten mit e85 oder sogar e100...
Selbst ford hat ja Flexifuel und dort wurde auch immer nur das Motormanagement geändert das es den Kraftstoff erkennt....
So, das zu Ethanol
Was ist bei Benzin nun im groben wichtig:
1. Der Brennwert / Heizwert
2. Die Oktanzahl
Ich beziehe mich jetzt mal auf "Serien" Motoren, sobald man Motoren Speziell umbaut und abstimmt, sieht es wieder anders aus...
Und hier kommt es auf den Mix an. Es bringt mir nix, wenn ich 120 Oktan habe, aber nen Brennwert der scheiße ist und die erforderliche Menge Sprit nicht in den Brennraum gelangt. Auch umgekehrt ist es Kontraproduktiv ne niedrige Oktanzahl zu haben, aber großen Brennwert.....
e85:
Problem wird nur darin bestehen, das unser "Steuergerät" die Erforderliche menge nicht Kalkulieren kann. Also, der Motor wird mager laufen weil im verhältnis zur Luft zu wenig Sprit reingeballert wird. Dadurch kommt auch der Mehrverbauch zustande, weil es weniger Brennwert hat!
In Amerika haben die schon einige Tuningfiles und die kisten laufen dort mit e50-e85 mischen durch die gegend.
e10:
Hier wird auch ein Mehrverbrauch herauskommen! Da aber weniger additive drinnen sind welche die Oktanzahl erhöhen (MTBE/ETBE), wird diese Spritsorte bei 95 Oktan gehalten, Ethanol hat ja eigentlich mehr Oktan und 5% mehr sollte ja auch Oktan erhöhen, wird aber unterbunden.
So kommen wir zu den gängigen 95 / 98 / 102 ultimate
PRINZIPIELL gibt es vom Brennwert her bei diesen Sorten nur einen Minimalen Unterschied, bedingt durch die zusetzung von mehr MTBE / ETBE für mehr Oktan
Bei diesen Sorten wird eigentlich nur mehr MTBE (Methyl-tert-butylether / 119 Oktan) oder ETBE (Ethyl-tert-butylether / 120 Oktan) hinzugefügt um im Endprodukt mehr Oktan zu erhalten.
Warum dann mehr Oktan?
Oktanzahlbedarf eines Ottomotors
Der Oktanzahlbedarf beschreibt den Bedarf an Klopffestigkeit des Kraftstoffes eines Motors, damit es nicht zu ungewollten Selbstzündungen kommt. Der Oktanzahlbedarf hängt dabei von den Betriebsbedingungen des Motors (Drehzahl, Temperatur, Brennraumgeometrie, Verdichtungsverhältnis, Gemischzusammensetzung, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Zündzeitpunkt, Ablagerungen, etc.) ab. Damit der Motor störungsfrei arbeitet, muss daher das Oktanzahlangebot des Kraftstoffes so hoch sein, dass der Oktanzahlbedarf des Motors auch bei den ungünstigen Betriebsbedingungen noch erfüllt wird – beispielsweise kann der Oktanzahlbedarf eines Motors bei Vollgas um 10 Oktanzahlen höher liegen als im Leerlauf. Die Verwendung von oberhalb der Motorspezifikation liegenden Oktanzahlen bringt im Regelfall keine Vorteile. Moderne Motoren mit elektronischer Kennfeldzündung in Kombination mit Klopfsensoren können mit verschiedenen Oktanzahlen bei reduzierter Leistung gefahren werden.
Fährt man einfach immer im Halbgas durch die gegend, wird es Relativ egal sein ob man nur 95 oder 102 Oktan drinnen hat!
Fährt man jedoch (gerade bei Turbo motoren) vollgas, wird bei 95 Oktan das "klopfen" (fehlzündungen) viel schneller einsetzen, der Zündzeitpunkt runter geregelt und dadurch die Leistung reduziert. Bei unseren Motoren, wird zwischen 95 und 102 oktan locker flockig 20 PS liegen!
Hier in diesem Test sieht man gut, das selbst bei nem 2liter TFSI etwa 10kw leistung zwischen 95 und 102 liegen:
http://www.autozeitung.de/so-sparen-sie-beim-tanken/Mehr-Drehmomentfuelle/n133685/2?panorama=1
Wie in nem anderen Thread schon gesagt:
Ergo:
Höhere oktan = mehr Klopffestigkeit unter dampf = mehr leistung weil weniger fehlzündung und runter regeln des zündzeitpunkts
Kältere zündkerze = mehr klopffestigkeit unter dampf = mehr/konstante leistung weil weniger fehlzündung und runter regeln des zündzeitpunkts
Klopfsensor = "Ohr" des motors der fehlzündungen hört und weiterleitet, elektronik regelt dann zündung...
Doppel Ergo:
Fährst serie und nicht immer volldampf, lachs was du tankst, im notfall regelt motor leistung runter
Fährst serie und gerne mal stoff, hau super + rein für die optimale leistung
Fährst mit "tuning" durch die gegend und willst das letzte bißchen leistung: OKTAN OKTAN OKTAN!! Und fehlzündungen vermeiden wo es geht, mit allen mitteln um das optimum rauszuholen bevor der motor runter regelt
Ob man nun zwischen 95 / 98 / 102 mehr oder weniger Sprit verbraucht, kommt witzigerweise auf den Fahrstil an
Hoffe das kommt nun verständlich rüber:
Ich fahre konstant 90 im 6. Gang bei 2500u/min.
Hier wird man mit 95 sogar weniger verbrauchen als mit 98/102. Der motor wird den zündzeitpunkt nicht runter regeln und 95 hat minimal höheren brennwert als 98/102, da weniger MTBE/ETBE enthalten ist und dadurch höherer Brennwert, also wird weniger sprit benötigt als mit 98/102
Ich fahre konstant 220 im 6. Gang bei 5000u/min.
Hier wird man mit 98/102 weniger verbrauchen als mit 95. Der Motor regelt die Leistung durch die höheren Oktan nicht runter da es weniger fehlzündungen unter last gibt, ich brauche "weniger" gaspedal runter drücken um diese geschwindkeit zu halten. Mit 95 muss ich "mehr" aufs gas drücken um die geschwindkeit zu halten, da weniger leistung vorhanden, also wird wieder mehr Sprit reingeknallt.
Ich beschleunige immer mit halbgas bis maximal 3500 u/min.
Mit 95 weniger verbrauch
Ich beschleunige öfter mit vollgas und hab meinen Spaß.
Mit 98/102 weniger verbrauch.
So.... Diese Verbrauchswerte werden sich aber NIEMALS im normalen alltag messen und wirklich vergleichen lassen. Jedes mal sind bedingungen anders! Öl, reifen, wind, wetter, verkehr usw....
Puh.... noch fragen?