Felgen mit anderer Einpresstiefe und Auflagen in der ABE

Hallo zusammen,

ich plane an meinem Focus ST Mk3 Facelift für den Sommer andere Felgen zu verbauen. Leider habe ich mit sowas noch keine Erfahrungen.

Hier die Details zu den Rädern:
Reifengröße: 235/35 R19
Felgendetails: 19 Zoll - 8.5 J, ET 40.0, 5/108 (Tomason TN10)

Vorab habe ich mir die ABE zu den Felgen angeschaut und die ganzen Auflagen hierzu verwirren mich. In vielen Forenbeiträgen habe ich erfahren, dass eine Spurverbreiterung von 15mm vorne und 20mm hinten problemlos machbar ist - ohne irgendwelche Karosseriearbeiten durchzuführen.

In Kürze zusammengefasst besagen die Auflagen der ABE:
1. Räder vorne und hinten müssen abgedeckt sein ("durch Ausstellen von Frontschürze, Kotflügel und Heckschürze")
2. An der Hinterachse "sind die äußeren Blechmuttern und Befestigungsstifte zur Befestigung der
Radhausinnenverkleidung über den Radhausausschnittkanten zu entfernen."
3. An der Hinterachse "sind die Radhausausschnittkanten im Bereich 100 mm vor bis 200 mm hinter
Radmitte um 5 mm aufzuweiten." Bördeln?
4. Nach Anbau zum TÜV, um sich eine Anbaubestätigung ausstellen zu lassen

Müssen die Auflagen aus der ABE so durchgeführt werden? Oder steht dass nur drin, damit sich der Hersteller absichert, weil es ja eventuell irgendwo schleifen könnte?
Vielleicht hat ja jemand von euch Felgen mit ähnlichen Auflagen verbaut und kann seine Erfahrungen hier teilen.

Ich habe die ABE dem Beitrag angehängt.
Edit: Ich habe die ganzen Auflagen der ABE rauskopiert und in einer Textdatei angehängt.
Danke und viele Grüße
Tadima

Ob du effektiv was machen musst, hängt immer auch ein wenig vom jeweiligen Prüfer ab. Aber erfahrungsgemäß sind bei deinen gewünschten Felgen eigentlich keine Probleme zu erwarten.

Ich fahre 235/40/R18 auf 8x18 ET40. Die Abmessungen sind fast identisch (0,2 cm Differenz im Reifendurchmesser) und ich musste trotz 25 /25 Tieferlegung bei meinem Mk3 keine der geforderten Maßnahmen umsetzen (waren die gleichen wie bei dir). Und ich hatte zum Zeitpunkt der Abnahme recht "fleischige" 235er drauf, die gemessen etwa 243 mm breit waren.

@Invincible okay, danke für deine ausführliche Antwort
Wie wäre das, wenn ich auch noch eine Gewindefahrwerk mit 30mm Tieferlegung verbaue? Entfallen dann die Auflagen der ABE, da sowieso eine Einzelabnahme gemacht wird?

In dem Fall wäre es ohnehin am besten, das ganze vorab mit dem Prüfer durchzusprechen. Dann weißt du in etwas was zu erwarten ist. Denn nur der kann dir sagen, was er für nötig hält und was nicht, da das zum Teil auch ne subjektive Einschätzung sein kann, auch wenn der Verschränkungstest bestanden wird.

Ja gut, ich denke solange nichts schleift sollten auch keine Karosseriearbeiten von nöten sein. Hoffen wir mal, dass der Prüfer das genauso sehen wird
Die Auflage mit "Radhausausschnittkanten um 5mm aufweiten" habe ich sogar bei Felgen gesehen, die die Spur nur um 5mm verbreitern.
Einen TÜV-Prüfer des Vertrauens habe ich noch nicht, deshalb frage ich hier...

Ich habe mit den Leuten von der Dekra deutlich bessere Erfahrungen als mit den Spießern vom Tüv gemacht Kann aber natürlich stark regional unterschiedlich sein.

Nochmal eine ganz andere Frage, auch wenns mit diesem Thread nicht so viel zu tun hat...
@Invincible , du fährst ja 25mm Tieferlegungsfedern. Bleibt das Auto dabei noch alltagstauglich, oder fängt man vor jeder Bodenwelle an zu schwitzen?

Kommt drauf an. Wenn du keine Lippe verbaust, dann geht's. Ich hab ne Maxton Lippe dran, die mittlerweile ziemlich Lochfraß hat. Manche 30er-Zonen Temposchwellen fährt man dann schon mit max Schrittgeschwindigkeit und auch manche Parkhausrampen sind nicht mehr so ganz unproblematisch.
Bei 30 tiefer würde ich daher definitiv keine Lippe oder Seitenschweller mehr verbauen wenn du noch einigermaßen normal unterwegs sein willst.
Ohne sowas hingegen sehe ich weniger Probleme, da die Lippe den maximalen Rampenwinkel dort schon recht stark beeinflusst (etwa -20 mm an der vordersten Fahrzeugkante)